Latexallergie: Behandlungsmöglichkeiten
Da Latex Bestandteil von ca. 40.000 Gebrauchsgegenständen ist, kann ein Kontakt mit Latex selbstverständlich nicht absolut vermieden werden. Wer keine starke Allergie hat, kann den Kontakt durch Senkung des Proteingehalts verringern. Latexhaltige Wäsche sollte vor dem ersten Tragen gewaschen und gebügelt werden; Gegenstände sollten lange in Spülmittellösung eingeweicht werden. Es reicht nicht aus, die Gegenstände einfach mit Spülmittel abzuwaschen!
Da durch den Kontakt eine Sensibilisierung erfolgt, sollte die Vermeidung einer Exposition trotzdem so konsequent wie möglich erfolgen. Besondere Schwierigkeiten treten in diesem Zusammenhang im beruflichen Bereich auf; z.T. kann der bisherige Beruf nicht mehr oder nur stark eingeschränkt ausgeübt werden. Eine Anerkennung einer Berufskrankheit/Berufsunfähigkeit durch die Berufsgenossenschaften ist aber sehr schwierig.
Eine Hoffnung wäre in diesem Fall eine Immuntherapie. Hierzu gabe es bereits verschiedene Ansätze, die aber alle leider nicht zu marktreifen Produkte geführt haben.
Für akute Fälle gibt es Medikamente. Auch hier ist die Bandbreite groß. Angefangen von freiverkäuflichen Tabletten, Nasensprays und Augentropfen bis hin zum kompletten Notfallset. Ein solches Notfallset sollte jeder hochgradig sensibilisierte Allergiker immer bei sich haben! Es kann einem anaphylaktischen Schock vorbeugen. Der Arzt sollte in diesem Fall trotzdem aufgesucht werden. Die Anwendung der Medikamente sollte unbedingt bekannt sein, und es sollte möglichst auch anderen Personen von der Allergie und dem Aufbewahrungsort des Sets erzählt werden. Das gilt insbesondere für Kinder! Das Set wird vom Hausarzt oder Allergologen verschrieben und besteht aus:
- Adrenalin als Spritze
- Antihistaminika als Tropfen
- Kortison als Tropfen
Außerdem wird empfohlen, ein Notfallarmband, einen Notfallpass oder eine SOS-Kapsel mitzuführen, sowie latexfreie Handschuhe im Autoverbandskasten zu haben.
Die größte Gefahr für einen Naturlatexallergiker stellen medizinische Eingriffe, besonders im Notfall, dar. Es kann – je nach Schweregrad der Allergie – zu Entzündungen, Heilungsverzögerungen, und sogar zum Tod kommen. Aus diesem Grund sollte bei geplanten Eingriffen oder Untersuchungen immer auf die Allergie hingewiesen werden und eventuell Alternativen durchgesprochen werden. Bei Operationen muss Sorge getragen werden, dass sämtliche medizinischen Geräte kein Latex enthalten, insbesondere Beatmungsmasken, Katheter und Infusionsbestecke. Bei Untersuchungen, z.B. beim Gynäkologen oder Zahnarzt, sollte jedes Mal ein Hinweis auf die Allergie erfolgen, da auch Ärzte nur Menschen sind und oft der erste Griff automatisch zu den Latexhandschuhen geht…
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