Erste Fälle von Naturlatexallergie wurden 1929 beschrieben. Seitdem sind die Zahlen der Allergiker deutlich gestiegen, insbesondere in den letzten 10-15 Jahren. Schon in den frühen Achtzigern ist eine Zunahme der Fälle zu beobachten gewesen. Dies ist auf den verstärkten Gebrauch von (gepuderten) Handschuhen zum Schutz vor AIDS zurückzuführen. Allerdings werden nur schätzungsweise 1% aller schwerwiegenden Fälle im Zusammenhang mit der Naturlatexallergie als solche erkannt, sondern z.B. als „unerklärlicher Narkosezwischenfall“ gedeutet.

Der Auslöser für eine Naturlatexallergie sind bestimmte Eiweißbestandteile im Latex. Besonders gefährlich sind gepuderte Latexhandschuhe, da durch das Puder allergene Proteine in der Luft verteilt werden. Hochgradig sensibilisierte Allergiker zeigen schon Symptome, wenn sie sich in einem Raum aufhalten, in dem solche Handschuhe verwendet wurden! Mittlerweile dürfen gepuderte Handschuhe deswegen nicht mehr beruflich verwendet werden. Außerdem wird Latex in den TRGS (Technische Regeln für Gefahrstoffe) 540 und 907 als atemwegs- und hautsensibilisierend aufgeführt.

    Ein besonders großes Risiko einer Naturlatexallergie haben folgende Personengruppen:

  • medizinisches Personal (5 – 17% je nach Branche)
  • Patienten mit Spina Bifida (offener Rücken) (40 – 60%)
  • Patienten mit urogenitalen Anomalien
  • Patienten mit häufigen Operationen
  • Patienten mit Handekzemen
  • Arbeiter in der gummiverarbeitenden Industrie
  • Arbeiter in der Reinigungsbranche
  • Friseure
  • Atopiker (Menschen mit Allergieneigung) (1%, deutlich über Durchschnitt im Vergleich zu anderen Allergien)

Frauen sind häufiger von Latexallergie betroffen als Männer. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass in den gefährdeten Berufen mehr Frauen tätig sind.

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